(neu: Details, Hintergrund, aktualisierter Aktienkurs, Analystenkommentar)

    WALLDORF (dpa-AFX) - Neue Runde im Kampf SAP  gegen Oracle
 : Die Walldorfer wollen das kalifornische
Unternehmen Sybase kaufen und sich damit den Zugang zu Mobilfunkkunden
sichern. Sybase ist ein direkter Konkurrent des US-Softwareriesen
Oracle. Die Übernahme des auf mobile Datendienste spezialisierten
Unternehmens kostet SAP 5,8 Milliarden US-Dollar (4,6 Mrd Euro). Ziel
sei
es, "den Kunden Geschäftsdaten jederzeit auf jedem Gerät zur
Verfügung zu stellen", sagte SAP-Vorstandschef Jim Hagemann Snabe am
Donnerstag
in einer Telefonkonferenz.

    Die SAP-Aktie geriet am Donnerstag unter Druck. Kurz nach Mittag
notierte sie mit 2,22 Prozent im Minus bei 35,25 Euro. Der Markt werde
Zeit brauchen, die Logik dieser überraschenden Übernahme
nachzuvollziehen, heißt es in einem aktuellen Kommentar von Goldman
Sachs. 

VORSTOSS IN FREMDES REVIER 

    Sybase verfügt über die nötigen Plattformen für die gängigen
Smartphones von Apple   oder dem
Blackberry-Hersteller
Research In Motion (Research In Motion (RIM)  ).
Durch die Übernahme könne SAP seine Software schneller auch für
mobile
Endgeräte anbieten. Dadurch werde der Kreis der potenziellen Kunden
deutlich vergrößert, teilte SAP mit. "Mit dieser Übernahme öffnen
wir
unsere Unternehmensanwendung mehreren hundert Millionen mobilen
Nutzern", sagte Snabes gleichberechtigter Vorstandskollege Bill
McDermott.
Mit seinem Mobilgeschäft will Sybase in diesem Jahr 400 Millionen
Dollar umsetzen.

    Außerdem verfüge Sybase über ein umfangreiches
Datenbankgeschäft, mit dem die Kalifornier im laufenden Jahr 800
Millionen Dollar Umsatz
machen wollen. Damit stößt SAP in das Revier des großen Konkurrenten
Oracle vor. Oracle selbst hatte sich als klassischer Datenbank-
Hersteller in der Vergangenheit auf das Feld der Business-Software
begeben und so SAP im ureigensten Geschäftsfeld Konkurrenz gemacht.

PREISAUFSCHLAG 

    Finanziert werden soll das Geschäft mit vorhandenen liquiden
Mitteln und einem 2,7 Milliarden Euro schweren Darlehen. Sollten SAP
alle
Sybase-Aktien angeboten werden, hätte das Geschäft ein Volumen von 5,8
Milliarden Dollar.

    Der Verwaltungsrat von Sybase hat dem Übernahmebegehren den Angaben
zufolge geschlossen zugestimmt. Nach dem Abschluss des Kaufs, der
für das dritte Quartal 2010 erwartet wird, soll das US- Unternehmen
unmittelbar einen Beitrag zum Gewinn der Walldorfer leisten. Der
Sybase-Chef soll zudem in den SAP-Vorstand einziehen.

KONZERNUMBAU

    Snabe hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, schnell die Weichen
für einen Konzernumbau zu stellen. Die im Frühjahr gestartete
Neuorganisation der Entwicklungsabteilung soll bis zum Sommer
abgeschlossen sein. Die Umstrukturierung betrifft weltweit etwa 12.000
Menschen und ist laut Snabe der mit Abstand größte Umbau in der
Geschichte der Walldorfer.

    Der Däne Snabe und der Amerikaner McDermott waren erst vor wenigen
Wochen von SAP-Aufsichtsratschef und Mitgründer Hasso Plattner als
gleichberechtigte Vorstandschefs eingesetzt worden. Vorgänger Léo
Apotheker musste seinen Hut nehmen, weil er das Vertrauen von Kunden und
Mitarbeitern verloren hatte./stb/mhe/stw
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