LONDON/PARIS (dpa-AFX) - Nach dem Chaos im Bahnverkehr unter dem
Ärmelkanal ist zwischen den beiden Betreibern zu Weihnachten ein
heftiger Streit über die Schuldfrage entbrannt. Eurotunnel
<ETL.IS<PTNU.PS<TNU.FSE>E>  warf dem
Bahnunternehmen Eurostar vor, gegen
Sicherheitsregeln verstoßen und die Evakuierung der Züge verzögert zu
haben. Das Zugpersonal hatte die Passagiere aufgefordert, ihr Gepäck
mitzunehmen. Die englische Polizei habe mit unbegreiflichen endlosen
Kontrollen das Problem verschärft. Die Züge rollten am Sonntag wieder
fast nach Plan.

    Eurostar wies die Kritik zurück. Die Sicherheit der Passagiere sei
zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Eurotunnel müsse den Bericht einer
unabhängigen Untersuchungskommission abwarten, statt andere für die
Ursache der Havarie vorschnell verantwortlich zu machen, erklärte das
Bahnunternehmen. Die Polizei der Grafschaft Kent wolle die Vorwürfe
prüfen und eine Stellungnahme abgeben, wenn die Kommission dies
wünscht.

EUROTUNNEL WEIST KRITIK ZURÜCK

    Eurotunnel teilte seinen Aktionären am ersten Weihnachtsfeiertag
mit, es sei ungerechterweise dafür kritisiert worden, nicht korrekt
reagiert zu haben. Das Unternehmen habe nach dem Ausfall von fünf
modernen Hochgeschwindigkeitszügen im Ärmelkanaltunnel am 18./19.
Dezember
alle verfügbaren Kräften mobilisiert. Eurotunnel könne nicht dafür
angegriffen werden, dass Eurostar die Fahrgäste auch in den Tagen nach
der Havarie nicht ausreichend informiert habe.

    Zuvor hatte die französisch-britische Regierungskommission beiden
Unternehmen bescheinigt, zu allererst an die Sicherheit der Passagiere
gedacht zu haben. Der bei der Evakuierung der liegen gebliebenen Züge
am 18. und 19. Dezember angewendete Plan sei aber nicht angemessen und
müsse von beiden Unternehmen überarbeitet werden. Die Kommission hatte
zudem Eurostar und Eurotunnel vorgeworfen, die Passagiere nicht
ausreichend informiert zu haben.

HINTERGRUND

    Auf der Internetseite teilte Eurostar mit, dass etwa 90 Prozent der
Züge auch fahren. Am Heiligabend waren es laut Eurotunnel 37 von 50
geplanten Zügen in beide Richtungen, am Vortag fuhren nur 24 Züge.

    Mehr als 2.000 Passagiere hatten vor Weihnachten teils 15 Stunden in
den Zügen unter dem Ärmelkanal ausharren müssen. Tagelang fiel der
Verkehr aus. Ursache war nach Angaben der Regierungskommission Schnee in
den Triebköpfen. Im vergangenen Winter hatte Kondenswasser zu
ähnlichen Problemen geführt. Eurostar habe erklärt, das Schneeproblem
gelöst zu haben, erklärte die Kommission. Am Samstag lief der Verkehr
wieder normal./dö/gp/hn/DP/he
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