(Neu: Auch Renault und Volvo betroffen, OFT-Aussagen)

    LONDON/STUTTGART (dpa-AFX) - Die britische Kartellaufsicht nimmt
Nutzfahrzeughersteller wegen möglicher Preisabsprachen ins Visier. Bei
den wettbewerbsrechtlichen Ermittlungen wurden auch Büros von Daimler
 in England durchsucht. "Es geht um eine Untersuchung im
Zusammenhang mit dem britischen Nutzfahrzeugmarkt", sagte ein
Unternehmenssprecher am Donnerstag in Stuttgart. "Konkret geht es um das
Thema
Preisabsprachen."

    Bei den Mitbewerbern Scania   und MAN 
gab es den Unternehmen zufolge lediglich Anfragen. Auch der
schwedische Hersteller Volvo und sein französischer Partner Renault
  werden auf mögliche Kartellabsprachen untersucht.

    Die Kartellbehörde Office of Fair Trading (OFT) habe bereits am
vergangenen Dienstag Räume von Daimler nahe London durchsucht, sagte
der
Firmensprecher. Weitere Details nannte er nicht.

    Die OFT teilte in London mit, die Untersuchungen seien noch in einem
frühen Stadium. Ob es Gesetzesübertretungen gegeben habe, könne
erst nach Abschluss der Untersuchungen und Bewertung der daraus
gewonnenen Erkenntnisse gesagt werden. Laut der britischen Zeitung
"Times"
kann die Behörde Kartellstrafen in Höhe von bis zu zehn Prozent des
Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängen.

    Bei der schwedischen VW-Tochter  Scania ging laut
Pressesprecher Hans-Åke Danielsson in Södertälje ein Brief der
britischen
Kartellbehörde mit Fragen zu einem möglichen Preiskartell ein. "Wir
wissen aber im Einzelnen nicht, um welche Vorwürfe es geht. Natürlich
arbeiten wir mit den Behörden zusammen", sagte der Schwede.

    Auch beim Münchner Lastwagenhersteller MAN stellte die OFT eine
Anfrage. Das sagte ein Sprecher des Dax-Konzerns.  In der
Anfrage gehe es um das Nutzfahrzeuggeschäft in Großbritannien. Weitere
Angaben machte der MAN-Sprecher zunächst nicht. Volvo teilte mit,
dass in den britischen Niederlassungen des schwedischen Herstellers und
von Renault Briefe der OFT als Teil der Untersuchungen eingegangen
seien./sba/DP/he